Grünes Altarparament

Kanzelparament

Paramente für die Erlöserkirche

Die Erlöserkirche in Hamburg-Farmsen wurde im Jahre 1957 gebaut. Sie ist, entsprechend der evangelischen Auffassung von Kirchenbau der frühen Nachkriegszeit, auf Altar, Kanzel und Taufbecken ausgerichtet. Kirchenschiff und Altarraum bilden ein langes Rechteck, das von einem Parabelbogen überdacht wird. Farbige Fenster erleuchten den Raum indirekt: Sie sind nur vom Altarraum aus zu sehen, ebenso wie die runden, bunten Glasfenster an der Rückwand der Empore. Die Kirche steht heute unter Denkmalschutz. Sie ist ein schöner, schlichter Kirchenbau der ersten Phase kirchlicher Bauten der Nachkriegszeit.

Magrit Kopf erhielt vor gut einem Jahr den Auftrag von der Kirchenleitung - Pastoren und Kirchenvorstand - neue Paramente in Patchwork zu gestalten.

Paramente, der textile Schmuck für Altar und Lesepult, werden meist in Paramentenwerkstätten gewebt oder gestickt. Die Erlöserkirche hat gewissermaßen Neuland betreten, als sie einer Patchworkkünstlerin den Auftrag erteilte, diesen Kirchenschmuck anzufertigen. Die Ausführung ist an Regeln gebunden. Es gilt die christliche Symbolik einfließen zu lassen in die Gestaltung. Die Farben für das ganze Kirchenjahr sind vorgegeben: Grün für das Halbjahr der Gemeinde. Die grünen Paramente hängen mit kurzen Unterbrechungen von Trinitatis bis zum Ende des Kirchenjahres. Weiß ist die Farbe der Christusfeste: Weihnachten bis Epiphanias, Ostern bis Pfingsten und am Ewigkeitssonntag. An Pfingsten selbst schmücken rote Paramente Altar und Lesepult, ebenso am Reformationstag. Violett steht für die Passionszeit und die Adventszeit. Karfreitag gibt es entweder ein schwarzes Parament oder in den meisten Kirchen gar keines. Karfreitag ist schmucklos.

Bereits in der Entwurfsphase hat Magrit Kopf sich intensiv mit den christlichen Symbolen und dem Kirchenbau auseinandergesetzt. Es gab Gespräche mit der Kirchenleitung und der Gemeinde.

Bisher fertiggestellt sind die grünen Paramente. Sie wurden im September während eines festlichen Gottesdienstes der Gemeinde vorgestellt. Am "Tag des offenen Denkmals" hat Magrit Kopf ihre Gestaltung erläutert: Die norddeutsche Landschaft mit ihren Bäumen findet sich darin und die intensiven Farben der Glasfenster. Davor der Regenbogen: Einerseits der aus dem Kirchenbau aufgenommene Parallelbogen, aber auch - und wichtiger noch - das Symbol des Bundes zwischen Gott und den Menschen nach der Sintflut (1. Moses 9, 13) und das zarte, weiße Kreuz als Hinweis auf Christus, der diesen Bund erneuert hat durch seinen Tod.

Die grünen Paramente sind sehr überzeugend, auch in ihrer Fernwirkung in der Kirche. Mit Spannung erwarte ich die weißen Paramente, die zu Ostern fertig sein sollen.

Chrilla Wendt, Hamburg
aus der Patchwork-Gilde-Zeitschrift, Nr. 58, März 2000

Inzwischen sind alle Paramente fertiggestellt.


Weißes Altarparament

Kanzelparament


Violettes Altarparament

Kanzelparament


Rotes Altarparament

Kanzelparament




Last changed: 29-Jan-2012, © Magrit Kopf